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Willkommen auf meinem Blog "Jesusnachfolger über Jesus im Koran"

  • kesfetmekursu
  • 18. März 2023
  • 4 Min. Lesezeit

Meine Motivation


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Seit über 20 Jahren lebe ich als Jesusnachfolger in einem vorwiegend von der islamischen Religion geprägtem Umfeld. Deswegen habe ich mich im Selbststudium mit dem Koran und in vielen persönlichen Gespraechen mit Varianten des heute gelebten Islams auseinandergesetzt. Anfänglich war mein Interesse allgemein auf die Unterschiede zwischen dem Islam und dem Christentum gerichtet. Mit der Zeit hat sich mein Fokus immer klarer auf die Darstellung von Jesus im Koran und im Evangelium konzentriert.


Geprägt durch die Beschreibungen von Jesus in der Bibel (d.h. Tevrat, Zebur und Evanglium), war mir sein koranisches Porträt anfänglich eher fremd. Die Hauptaussagen über Jesu Leben und Tun im Koran werden einerseits vom Engel Gabriel bei der Ankündigung der Geburt Jesu (Al-i Imran 3:42-59), andererseits von Gott rückblickend beim Endgericht, vor versammelter Prophetenschar (Maide 5:109-120), gemacht. Die Information stammt also aus Berichten von Erzählern, nicht aus Erzählungen von direkt betroffenen Augenzeugen, zu Zeitpunkten weit entfernt von dem beschriebenen Geschehen. Die im Evangelium vorgefundene Predigttätigkeit Jesu sowie seine intensive Interaktion mit dem Volk und den religiösen Vorstehern findet nur ganz am Rande Erwähnung im Koran. Das dominante Thema von Jesu’ Kreuzigung und Auferstehung – circa 40% des Materials im Evangelium – wird im koranischen Bericht scheinbar oberflächlich, in nur sehr wenigen, aber dafür viel diskutierten, Versen behandelt.


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Das christliche und muslimische Jesu Portrait

Noch erstaunlicher sind die Unterschiede zwischen der islamischen Interpretation der Person Jesu im Vergleich zur christlichen. Die Bibel – so die christliche Interpretation – spricht von der Einzigartigkeit Jesu als Gottes Messias bestätigt durch seine ausserordentliche Geburt und vielfältige Wundertaten; dem von Gott auserlesenen Opfer für die Sünden der Welt; dem Retter, der die Menschheit mit Gott versöhnt; dem Wiederhersteller des Menschen zum Ebenbild Gottes durch die Ausgiessung von Gottes Geist auf die Gläubigen; dem einzigen Weg zurück zu Gott; dem auferstandenen Erstgeborenen in der zweiten Schöpfung; dem in den Himmel aufgefahrenen und zu Gottes rechter Seite sitzenden Herrn des Universums; dem mit den Aufgaben Betrauten, die Menschheit zum Leben zu erwecken und Richter im Endgericht zu sein. Der Koran hingegen, so behaupten die von mir konsultierten Experten, porträtiert einen Jesus, der zwar durch seine spezielle Geburt und die ihm von Gott zugestandenen Wunder als bedeutend hervortritt, sich, was seine Person und Botschaft anbelangt, aber in keiner nennenswerten Weise von den anderen Propheten unterscheidet, geschweige denn, abhebt; die Bezeichnung Messias für Jesus ist ein Übername ohne funktionale Bedeutung für den von Gott für Jesus zugedachten Dienst; er war gesandt, die ewig gültige Botschaft Gottes, gleich wie alle Propheten, vor und nach ihm, zu verkünden; einer der grossen Propheten, aber während seines ersten irdischen Aufenthalts ohne universelle Bedeutung, nur zu den Kindern Israels gesandt; keinesfalls stellvertretendes Opfer für eine verlorene Menschheit; noch nicht gestorben, sondern vorerst lebendig durch ein Wunder aus der Hand seiner Verfolger in den Himmel gerettet; im Himmel wartend auf seinen zweiten Einsatz auf Erden am Ende der Zeiten; am Ende der irdischen Geschichte ein zu Gott und der koranischen Botschaft einladender Warner; Jesus wird vor dem Gericht sterben und zusammen mit allen anderen Menschen beim Letzten Gericht auferstehen; er ist nicht der physikalische Sohn Gottes und darf niemals Gott gleichgesetzt werden; die von Christen missverstandene Person Jesu und seine ebenso von Christen verfälschte Botschaft wurden durch das Wirken des letzten Propheten, Muhammed, korrigiert und dank der neuen Offenbarung für Muslime grösstenteils irrelevant.


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Auf Grund dieser Sachlage kommen viele Experten zum Schluss, dass es nur wenige oberflächliche Berührungspunkte zwischen dem biblischen und koranischen Jesus gebe. Immerhin, so die allgemeine Meinung, finden sich genügend Übereinstimmungen zwischen den beiden Jesus-Portraits, dass wenigstens die Frage, ob es sich um dieselbe Person handle, positiv beantwortet werden kann. Aber sonst widersprechen sich die beiden Jesusdarstellungen grundsätzlich.

Frustriert mit diesem Konsensus der Experten und motiviert von der Hoffnung, in der koranischen Jesus Darstellung mehr Übereinstimmung mit dem biblischen Porträt zu finden, begann meine intensive Auseinandersetzung mit dem entsprechenden Material im Koran und dessen Auslegung durch die Jahrhunderte. Speziell die Lektüre von Sayyid Qutbs Koran Interpretation, Im Schatten des Korans, öffnete mir die Augen für einen Ausweg aus dieser meiner Ansicht nach äusserst unbefriedigenden Situation.

Nach weiteren Nachforschungen und viel Reflexion kam ich zum Schluss, dass bedeutend mehr Übereinstimmung zwischen den koranischen und biblischen Jesusbildern besteht, als die Experten der beiden Religionen zugestehen. Viele von den jeweiligen Experten als widersprüchlich wahrgenommenen Facetten der beiden Jesusdarstellungen lassen sich meiner Einsicht nach durch tiefschürfende exegetische Nachforschungen beheben. Die Sicht eines in den Hauptzügen übereinstimmenden Jesusverständnis zwischen den beiden Religionen begann sich für mich herauszuschälen. Diese für mich neu gewonnenen Einsichten werde ich im vorliegenden Blog darlegen und erläutern. Dabei wird es um die Themen von Jesu Auferstehung, seiner Abberufung von der Erde, seiner Ähnlichkeit mit dem Propheten Adam, seinem zweiten Aufenthalt auf Erden und seiner Funktion während des Letzten Gerichts gehen. Schliesslich wird sich die Frage stellen, welche Auswirkungen diese Einsichten für den Glauben und das Tun von total Gott ergebenen Menschen haben kann.


Ich lade Sie als Leser ein, die im Blog dargelegten Ideen möglichst unvoreingenommen zu studieren. Bitte lassen Sie davon ab das Dargelegte vorschnell auf Grund Ihrer bevorzugten Tradition zu verurteilen. Dann bin ich aber auch sehr interessiert daran, Ihre fundierte Meinung zu hören und logisch begründete Kritiken auf meine im Blog dargelegten Ideen zu erhalten. Möge der Blog Anlass zu einer gemeinsamen, intensiven Erforschung der Person und Botschaft Jesu im Koran sein, und dazu beitragen, dass Gottes Absichten mit diesem Propheten auch im 21. Jahrhundert voll zur Erfüllung gelangen können.



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