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Unterstützt der Koran die Darstellung von Jesu Abberufung im Evangelium?

  • kesfetmekursu
  • 11. Juli 2024
  • 20 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 13. Juni


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Wir haben festgestellt, dass der Koran die talmudische Gegendarstellung gegen das Evangelium von Jesu Geburt, Jesu Abberufung und Jesu Zustand nach dem Tode vehemment ablehnt:Jesus ist nicht als Resultat einer illegitimen ausserehelichen Beziehung von Maria mit einem römischen Soldaten gezeugt worden; die Juden haben Jesus nicht auf Grund bewiesener Schuld gemäss dem Gesetz getötet und gekreuzigt; Jesus schmort auch nicht ewig in der Hölle, vielmehr hat Gott ihn zu Sich in eine Ehrenposition erhöht. Mit diesen drei Argumenten stellten die Juden den Messias-Anspruch Jesu grundsätzlich in Frage. Der Koran widerlegt diesen Angriff gründlich und verteidigt damit Jesu Messianität ausdrücklich. Die Aussage von Nisa 4:156-159 lautet: Jesus ist der von den Juden erwartete Messias. Die jüdisch-talmudische Version der Abberufung Jesu von der Erde wird vom Koran klar und deutlich als falsch abgelehnt.

Die gängigen muslimischen Interpretationen gehen noch einen Schritt weiter und behaupten, dass der Koran mit den Worten ‘und sie haben ihn auch nicht gekreuzigt, sondern es schien ihnen nur (als ob es) so (gewesen wäre)’ zusätzlich zur talmudischen Darstellung auch den Bericht von Jesu Abberufung im Evangelium ablehne. Allerdings muss man dazu auch wissen, dass in keiner muslimischen Auslegung ein Unterschied zwischen der Version im Evangelium und der talmudischen Version von Jesu Abberufung von der Erde gemacht wird. Ohne eine solche Unterscheidung zu machen wird man der Situation in Nisa 4:157-159 aber bestimmt nicht gerecht, spricht Muhammed in besagter Stelle doch ausdrücklich mit Juden und widerspricht ihrer Präsentation von Jesu Abberufung. Deshalb ist der Schluss, dass der Koran beide, sowohl die jüdische als auch die christliche Version ablehne, voreilig, handelt es sich bei der talmudischen Darstellung doch um einen radikalen Umdeutungsversuch der Abberufungsdarstellung von Jesus im Evangelium – sowohl auf geschichtlicher, moralischer und theologischer Ebene. Die Ablehnung der talmudischen Darstellung in Nisa 4:157 ist daher mitnichten mit der Ablehnung der Darstellung im Evangelium gleichzusetzen. Im vorliegenden Blog wollen wir also der Frage nachgehen, ob der Koran neben der talmudischen Version auch die Darstellung im Evangelium ablehnt und damit eine dritte Version der Abberufung Jesu von der Erde präsentiert, wie dies von vielen muslimischen Kommentatoren behauptet wird.


Meiner Ansicht nach sprechen folgende Überlegungen gegen die Sicht, dass Nisa 4:157f. eine dritte Version präsentiert:

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- Um eine Ablehnung des Berichts im Evangelium zu rechtfertigen, müsste man in 4:157 hineinlesen, dass Jesus überhaupt nicht getötet wurde, weder von Juden noch von irgendwem sonst. Diese Aussage fehlt im vorliegenden Vers. Der Koran beansprucht nur, dass die Juden Jesus nicht getötet haben, lässt aber grundsätzlich die Tötung von Jesu durch zum Beispiel die Römer als Möglichkeit offen1 Genau diese letztere Variante wird aber vom Evangelium vertreten: nicht die Juden, sondern die Römer haben Jesus getötet; - Das Argument, dass Jesus als Prophet von Gott niemals auf solch grausame Weise getötet worden wäre, wird vom Kontext von Nisa 4:157 widerlegt: Aus dem Zusammenhang ist klar, dass Nisa 4:155ff. die Tötung von Propheten nicht grundsätzlich als unmöglich ablehnt, sondern vorallem dem jüdischen Anspruch, solche Tötungen seien gerechtfertigt gewesen, widerspricht: ‘Und weil sie ... unberechtigterweise die Propheten töteten …’2 Mit dieser vorbereitenden Aussage wird der talmudische Anspruch, Jesus auf der Grundlage des mosaischen Gesetzes begründet oder gerechtfertigt getötet zu haben, abgelehnt, nicht aber der Tod von Jesus am Kreuz in Frage gestellt. - Da die von den Juden vorgetragene talmudische Version der Abberufung Jesu von der Erde keine historische Grundlage hat, sondern vielmehr die theologische Absicht verfolgt, Jesu Messianität zu diskreditieren, wäre es doch sehr eigenartig, wenn der Koran diese Version als geschichtliche Wahrheit behandeln würde: es ist euch Juden zwar so vorgekommen, als ob ihr Jesus innerhalb der Geschichte wirklich getötet und ans Kreuz gehängt hättet, aber eure Geschichtswahrnehmung wurde von Gott dahingehend getäuscht, dass ihr die falsche Person – die Substitution für Jesus – getötet habt. Falls dies wirklich die Absicht des Korans wiedergeben würde, müsste man an seiner historischen Vertrauenswürdigkeit zweifeln, denn gemäss den historisch vertrauenswürdigen Quellen wurde Jesus von Römern, nicht von Juden, getötet. Auf Grund von rein historischen Quellen haben die Juden niemanden getötet. Die jüdische Darstellung beansprucht nicht geschichtliche Richtigkeit, sondern will als apologetischer Gegenentwurf zum christlichen Messiasanspruch verstanden sein.


Glücklicherweise müssen wir uns bei der Entscheidung der Frage, ob der Koran zusammen mit der talmudischen Abberufungsdarstellung auch gleichzeitig die entsprechende Darstellung im Evangelium ablehnt, nicht auf Spekulationen verlassen. Die koranische Interaktion mit der christlichen Darstellung der Abberufung Jesu von der Erde steht uns in Al-i Imran 3:54-55 und 58-59 zur Verfügung. Diese Verse wurden ja innerhalb einer Diskussion mit Christen aus Nedschra geäussert:

Und sie schmiedeten Ränke. Aber (auch) Allah schmiedete Ränke. Er kann es am besten. (Damals) als Allah sagte: ''Jesus! Ich werde dich (nunmehr) abberufen und zu mir (in den Himmel) erheben und rein machen, so daß du den Ungläubigen entrückt bist. Und ich werde bewirken, daß diejenigen, die dir folgen, den Ungläubigen bis zum Tag der Auferstehung überlegen sind. Dann (aber) werdet ihr (alle) zu mir zurückkehren. Und ich werde zwischen euch entscheiden über das, worüber ihr (im Erdenleben) uneins waret.'' ...Dies verlesen wir dir von den Versen und der weisen Mahnung. (Paret) Wahrlich, Jesus ist vor Allah gleich Adam; Er erschuf ihn aus Erde, alsdann sprach Er zu ihm: ''Sei!'' und da war er.' (Rasoul).

Wie wir bereits feststellten ist der unterliegende Ton dieser Diskussion mit den Christen viel positiver als derjenige in Nisa 4:156-159 mit den Juden. Es finden sich keine offensichtlich angeprangerten falschen christlichen Vorstellungen, und Christen werden nicht angewiesen ihre Glaubensgrundsätze zu ändern, um im Letzten Gericht zu bestehen. Vielmehr werden sie gebeten 'Bezeugt, daß wir (Allah) ergeben (muslim) sind!' (Al-i Imran 3:64). Hingegen werden Muhammed (v. 60) und seine Umgebung (v.61) dazu angehalten nicht zu zweifeln oder gar zu widersprechen.


Wenn wir mit den Ohren eines von der Tevrat und dem Evangelium geschulten Christen den Text in Al-i Imran 3:54-59 hören, finden wir – ganz im Gegenteil zu der oft wiederholten Ansicht die christliche Darstellung der Abberufung Jesu von der Erde werde hier auf den Kopf gestellt -, sehr viel Übereinstimmung zwischen der von Muhammed vorgetragenen und der von Christen vertretenen Darstellung von Jesu Abberufung von der Erde:

a) ‘Und sie schmiedeten Ränke. Aber (auch) Allah schmiedete Ränke. Er kann es am besten.’: Der Ausdruck ‘Ränke schmieden’ wird hier einmal negativ und einmal positiv als ‘einer anderen Person etwas durch List zu verheimlichen’3 gebraucht. Sowohl Jesu Feinde als auch Gott gebrauchen eine List um andere zu täuschen. Auch Christen glauben etwas ähnliches. In Matthäus 26:3-5 lesen wir von jüdischen Vorgesetzten, die einen Plan zur Beseitigung Jesu schmiedeten:

Zur gleichen Zeit kamen die führenden Priester und die Ratsältesten des Volkes im Palast des Hohepriesters zusammen. Sein Name war Kaiphas. Gemeinsam hielten sie Rat [συνεβουλεύσαντο4], um Jesus mit einer List [δόλος5] zu verhaften und umzubringen. Sie sagten aber: »Auf keinen Fall während des Festes, damit es keinen Aufruhr im Volk gibt.«’ (Basis Bibel)

Zusätzlich verfechten auch Christen, dass Gottes Plan über dieser menschlichen List zur Erfüllung kam. Sie lesen Jesaja 53 in der Tevrat als Vorhersage von Jesu Tod wie beschrieben im Evangelium. Dort findet sich im Zusammenhang mit Jesu Tod folgende Prophetie:

Es war der Plan des Herrn [חָפֵ֤ץ], ihn [Jesus] zu schlagen und leiden zu lassen. Er setzte sein Leben für andere ein und trug an ihrer Stelle die Schuld.Darum wird er viele Nachkommen haben und lange leben.Durch ihn führt der Herr seinen Plan [וְחֵ֥פֶץ] zum Erfolg.’ (Basis Bibel; Jesaja 53:10).6

Dieser Vers behauptet, das Jesu stellvertretender Tod Gottes ausdrücklicher Plan war.

Und Petrus bringt diese beiden Pläne, den menschlichen und göttlichen in folgenden Worten zusammen:

diesen Mann, der durch Gottes Ratschluss und Vorsehung [ὡρισμένῃ βουλῇ καὶ προγνώσει] dahingegeben war, habt ihr durch die Hand der Ungerechten ans Kreuz geschlagen und umgebracht. Den hat Gott auferweckt und hat ihn befreit aus den Wehen des Todes, denn es war unmöglich, dass er vom Tod festgehalten wurde.’ (Apostelgeschichte 2:23-24).

Tatsächlich haben sie sich hier in Jerusalem verbündet gegen Jesus, deinen heiligen Bevollmächtigten, den du zum Retter bestimmt hast: Herodes und Pontius Pilatus, Menschen aus den fremden Völkern und Menschen aus dem Volk Israel. Aber sie konnten nur vollziehen, was du in deiner Macht schon längst geplant und vorherbestimmt hattest [βουλὴ [σου] προώρισεν γενέσθαι].’ (Apostelgeschichte 4:27-28)

Gottes Plan hat sich also durch die listige Planung der Gegner von Jesus erfüllt. Ohne es zu merken konnten die Menschen nur tun, wozu Gott ihnen die Erlaubnis erteilte.


Dass Gottes Plan im Zusammenhang mit der Abberufung Jesu viele Menschen täuschte, wurde von Paulus hervorgehoben (1 Korinther 1:18-25, Neue Genfer Übersetzung):

'18 Mit der Botschaft vom Kreuz ist es nämlich so: In den Augen derer, die verloren gehen, ist sie etwas völlig Unsinniges; für uns aber, die wir gerettet werden, ist sie der Inbegriff von Gottes Kraft. 19 Nicht umsonst heißt es in der Schrift: »Die Klugen werde ich an ihrer Klugheit scheitern lassen;die Weisheit derer, die als weise gelten, werde ich zunichte machen.« 20 Wie steht es denn mit ihnen, den Klugen, den Gebildeten, den Vordenkern unserer Welt? Hat Gott die Klugheit dieser Welt nicht als Torheit entlarvt? 21 Denn obwohl sich seine Weisheit in der ganzen Schöpfung zeigt, hat ihn die Welt mit ihrer Weisheit nicht erkannt. Deshalb hat er beschlossen, eine scheinbar unsinnige Botschaft verkünden zu lassen, um die zu retten, die daran glauben. 22 Die Juden wollen Wunder sehen, die Griechen fordern kluge Argumente. 23 Wir jedoch verkünden Christus, den gekreuzigten Messias. Für die Juden ist diese Botschaft eine Gotteslästerung und für die anderen Völker völliger Unsinn. 24 Für die hingegen, die Gott berufen hat, Juden wie Nichtjuden, erweist sich Christus als Gottes Kraft und Gottes Weisheit. 25 Denn hinter dem scheinbar so widersinnigen Handeln Gottes steht eine Weisheit, die alle menschliche Weisheit übertrifft; Gottes vermeintliche Ohnmacht stellt alle menschliche Stärke in den Schatten.'

Gottes Plan, den Messias am Kreuz sterben zu lassen, ist gemäss Paulus für Juden eine Gotteslästerung und für andere Völker ein völliger Unsinn. Gottes Plan wird also von Menschen als widersinnig eingestuft. Gott beweist damit, dass menschliche Weisheit empfindlich täuschen kann. Gott beabsichtigt mit dieser Täuschung der Klugen und Gebildeten diejenigen zu retten, die auch Seinem scheinbar widersinnigen Handeln vertrauend glauben.

Ein Christ würde aus den Worten in Al-i Imran 3:54 also heraushören, was er bereits vom Evangelium weiss: Die Juden planten Jesus mit einer List zu töten. Damit wäre Letzterer mundtod gemacht worden und zugleich wäre bewiesen, dass er nicht der erwartete Messias ist. Gott aber verfolgte einen grösseren Plan. Er benutzte die Ränke der Juden um Seinen eigenen Plan zu verwirklichen. Er arrangierte die Tötung von Jesus am Passahfest und liess sie durch die Römer ausführen. Danach stellte Er Jesu Messianität durch seine Auferstehung von den Toten und seiner Erhöhung zu Sich unter Beweis. Die unsinnige Botschaft des am Kreuz gestorbenen Messias täuschte die Weisen sowie die Juden und liess sie zu einem falschen Schluss bezüglich Jesu Messianität zu kommen, aber übertrifft damit gleichzeitig alle menschliche Weisheit. Der Clue mit dem Kreuzestod gefolgt von Auferstehung und Erhöhung erklärt, wie Gottes Plan auch als Ränke schmieden verstanden werden kann. Gottes Plan war demjenigen der Feinde Jesu weit überlegen. Gottes Plan kam zur Erfüllung. Er ist der beste Ränkeschmied.


b) '(Damals) als Allah sagte: ''Jesus! Ich werde dich (nunmehr) abberufen und zu mir (in den Himmel) erheben [werde dich zu Mir erhöhen"' (Muhamad Asad): Auch bezüglich dieser Aussage hätten sich die zuhörenden Christen in ihrem vom Evangelium geprägten Glauben bestärkt gefühlt. Das Wort ‘abberufen’ (muteveffîke7) wird am natürlichsten als ‘töten’ im Sinne von ‘den physischen Tod veranlassen’ verstanden.8 Der Begriff ‘zu Gott erheben / erhöhen9 (Al-i İmran 3:55: ‘râfi’uke’; Nisa 4:158: ‘rafe’ahu’)’ kommt auch im Johannesevangelium vor (Johannes 3:14 (‘rafae’ und ‘yurfae’); 8:28 (‘tarfaeun’); 12:32+34 (‘rufiet’ und ‘yurfaea’); siehe auch Philipper 2:9 (‘rafaeah’); alle arabischen Worte stammen aus der Arabic Bible: Easy-to-Read Version ): ‘Und ich, wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen. Das sagte er aber, um anzuzeigen, welchen Todes er sterben würde.' (Johannes 12:32-33). Bei Johannes hat das Wort 'erhöhen' die Doppelbedeutung von Erhöhen ans Kreuz zum Tode und Erhöhen auf den messianischen Ehrenthron bei Gott durch Auferstehung und Himmelfahrt.10 Es schliesst sowohl Tod am Kreuz (Johannes 3:14; 8:28) als auch Auferstehung und Auffahrt (Johannes 12:32; Philipper 2:9) mit ein. Christen hätten ‘abberufen’ im Sinne von ’sterben lassen‘ als die von Gott geplante Kreuzigung durch die Römer verstanden. Mit ‘zu mir erhöhen’ hätten sie Jesu Tod am Kreuz mit der anschliessenden Auferstehung und Erhöhung zur Rechten Gottes assoziiert.11 Christen hätten aus den Worten von Al-i İmran 3:55 also eindeutig Jesu Kreuzigung, Auferstehung und Auffahrt in den Himmel herausgehört, wären aber bestimmt nie auf die Idee gekommen, dass Jesus nicht gestorben, sondern lebendig zu Gott in Sicherheit gebracht worden sei - im Sinne der Substitutionstheorie. Wäre es die Absicht des Korans, in Al-i İmran 3:55 falsche christliche Vorstellungen bezüglich Jesu Abberufung von der Erde zu korrigieren, wäre die Formulierung einfach zu ungenau, als dass Christen eine solche Korrektur auch verstehen hätten können. Besser als den Koran der Ungenauigkeit und der Aussageschwäche zu beschuldigen ist, davon auszugehen, dass es nie die Absicht war die christliche Vorstellung zu korrigieren, sondern dass es viel mehr um ihre ausdrückliche Bestätigung geht: Nach Jesu Abberufung von der Erde erklärten die Jünger das Geschehen in ganz ähnlichen Worten wie sie in Al-i İmran 3:55 vorzufinden sind:

'… diesen Mann, der durch Gottes Ratschluss und Vorsehung dahingegeben war, habt ihr durch die Hand der Ungerechten ans Kreuz geschlagen und umgebracht. ... Diesen Jesus hat Gott auferweckt; des sind wir alle Zeugen. Da er nun durch die rechte Hand Gottes erhöht ist und empfangen hat den verheißenen Heiligen Geist vom Vater, hat er diesen ausgegossen, wie ihr seht und hört. … So wisse nun das ganze Haus Israel gewiss, dass Gott diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt, zum Herrn und Christus gemacht hat.’ (Apostelgeschichte 2:23-24 und 32-36).

Jesu wurde nach Gottes Ratschluss umgebracht und durch anschliessende Erhöhung zu Gott als Messias bestaetigt.


c) ‘... und rein machen, so daß du den Ungläubigen entrückt bist’: Gemäss dem arabischen Originaltext müsste man eigentlich “und dich von den Ungläubigen reinigen” übersetzen, ohne den durch die Substitutionstheorie motivierten interpretativen Zusatz “so dass du den Ungläubigen entrückt bist” hinzuzufügen. Im Zusammenhang mit der Substitutions-Auslegung dieses Verses lässt sich zwar “reinigen” im Sinne von ‘von den Ungläubigen entrückt’ verstehen, aber ohne diesen später hinzugefügten Zusatz zeigt sich eine gewisse Ratlosigkeit bei den Auslegern, weshalb Jesus von den Ungläubigen gereinigt werden soll: Allah ‘... further willed to purify and cleanse him [Jesus] from mixing with the unbelievers and remaining with them. Such a purification is necessary since all unbelievers are impure.’12 Die Antwort auf die Frage, weshalb solche Reinigung nicht schon zu einem früheren Zeitpunkt in Jesu Lebzeit nötig war und erst bei seiner Abberufung ausgeführt wurde, bleibt uns der Ausleger schuldig. Auch wozu solche Reinigung dienen soll wird nicht ausgeführt.Eine bessere Deutung des Arabischen in Al-i Imran 3:55 wird von Ahmadeyyas wiedergegeben: ‘und dich reinigen (von den Anwürfen [Anschuldigungen, Anklagen]) derer, die ungläubig sind’. Für die zuhörenden Christen hätten diese Worte durchaus Sinn gemacht: Die Juden wollten Jesus durch den Tod am Kreuz als ‘zu einem von Gott Verfluchten erklär[en] ...’ (Apostelgeschichte 5:30). Aber Gott hat ihn von dieser Anklage gereinigt, indem Er Jesus ‘auf den Ehrenplatz an seiner rechten Seite erhoben’ (Apostelgeschichte 5:31) hat.13 Damit wäre der in Al-i Imran 3:55 erwähnte Zusammenhang zwischen Jesu Erhöhung und seine durch Allah bewirkte Reinigung von seinen Gegnern schlüssig erklärt, ohne unmotivierte Zusätze zur Stützung der Substitutionstheorie in den koranischen Text hineinzulesen. Das Wort ‘keferû’ (Ungläubige) könnte vom Hebräischen ‘Kofer’ abstammen, welches ‘ableugnen’ bedeutet und für diejenigen verwendet wird, ‘die unnötig Fragen stellen und versuchen, Widersprüche in heiligen Texten zu finden’14. Die Wortwahl ‘keferû’ verstanden als ”Ableugner” ist ein weiterer Hinweis für die Richtigkeit unserer Deutung: Mit der Erhöhung zu Gott wurde Jesus von den Anschuldigungen der Ableugner seiner Messianität gereinigt und sein Messiasanspruch von Gott selber bekräftigt. So verstanden passt diese Aussage im Koran sehr gut mit der Darstellung von Jesu Abberufung im Evangelium zusammen:

Der Gott unserer Vorfahren hat Jesus vom Tod auferweckt, ebenden, den ihr ans Kreuz gebracht und damit zu einem von Gott Verfluchten erklärt habt. Und er hat ihn als Bringer des Lebens und Retter der Menschen auf den Ehrenplatz an seiner rechten Seite erhoben. Damit gibt er dem Volk Israel die Gelegenheit umzukehren, damit ihm seine Schuld vergeben wird.’ (Gute Nachricht Bibel; Apostelgeschichte 5:30-31).

Gott hat nicht nur Jesus von den Anschuldigungen der Ableugner gereinigt, sondern mit dieser Reinigung sogar den Ableugnern selber eine Möglichkeit zur Umkehr und Reinigung von Schuld ermöglicht.


d) ‘Und ich werde bewirken, daß diejenigen, die dir folgen, den Ungläubigen bis zum Tag der Auferstehung überlegen sind. Dann (aber) werdet ihr (alle) zu mir zurückkehren. Und ich werde zwischen euch entscheiden über das, worüber ihr (im Erdenleben) uneins waret.’ Wie bereits erklärt, handelt es sich bei den Ungläubigen um Menschen, die Jesus nicht als von Gott getöteten, aber später durch Erhöhung zu Gott gerechtfertigten Messias akzeptieren. Diejenigen, die Jesus als Messias folgen15, sind seine Jünger, die später auch ”Christen“ (d.h. Nachfolger des Messias) genannt wurden (siehe Apostelgeschichte 11:26). Aber was ist genau damit gemeint, dass Jesu Nachfolger den Ungläubigen überlegen sein sollen? Handelt es sich um eine materielle, politische, wissenschaftliche, militärische oder kurz gesagt weltliche Überlegenheit, oder geht es hier um eine geistliche Überlegenheit? Von der Wortbedeutung kann es sich sowohl um weltliche als auch geistlich jenseitige Überlegenheit handeln.16 Wiederum tun sich islamische Ausleger etwas schwer mit dem Gedanken, dass Christen nicht nur bis zum Kommen von Muhammed und dem Koran, sondern bis zum Tag der Auferstehung sich in einer von Gott abgesegneten überlegenen Position befinden sollen.17 Aber aus christlicher Sicht macht diese Aussage absolut Sinn: Petrus vergleicht Jesus als Messias mit einem Baustein, den die jüdischen Bauleute (religiöse Führer) verworfen haben, der aber von Gott zum Eckstein, das heisst zur tragenden Person im Glauben an Gott, erkoren wurde (Apostelgeschichte 4:11). Petrus bezeugt im Bezug auf Jesus, ‘Und in keinem andern ist das Heil, auch ist kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig werden’ (Apostelgeschichte 4:12). An Jesus scheiden sich die Geister. Wer Jesus als zu Gott erhöhten Messias akzeptiert ‘wird nicht verurteilt. Wer sich aber nicht an ihn hält, ist schon verurteilt, weil er’ Jesus gegenüber ungläubig war (Johannes 3:18). Mit der Rechtfertigung Jesu durch Gott, das heisst seiner Erhöhung zu Gott, gibt Gott ‘dem Volk Israel die Gelegenheit umzukehren, damit ihm seine Schuld’, die darin bestand, dass sie Jesus nicht als Messias erkannt und angenommen haben, ‘vergeben wird’. Der Glaube beziehungsweise der Unglaube gegenüber Jesus, dem Messias, wird im Letzten Gericht entscheidend sein (sowohl gemäss der Bibel (s.o.) als auch gemäss dem Koran (z.B. Nisa 4:159 und Al-i İmran 3:55)). Gott wird dann über die unterschiedlichen Ansichten bezüglich der Bedeutung von Jesus richten. Welche Seite Gott dann vertreten wird, werden wir in einem späteren Blog erwägen. Aber aus dem vorliegenden Vers (Al-i Imran 3:55) geht klar hervor, dass sowohl im Diesseits als auch im Jenseits Jesus Nachfolger, das heisst Leute, die an Jesus als nach Gottes Plan abberufenen und durch Erhöhung gerechtfertigten Messias glauben, denjenigen, die das nicht glauben, in Gottes Augen überlegen sind. Die anwesenden Christen hätten das ganz natürlich in den folgenden von Paulus verfassten Worten verstanden:

Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit allem geistlichen Segen im Himmel durch Christus. 4 Denn in ihm hat er uns erwählt, ehe der Welt Grund gelegt war, dass wir heilig und untadelig vor ihm sein sollten in der Liebe; 5 er hat uns dazu vorherbestimmt, seine Kinder zu sein durch Jesus Christus nach dem Wohlgefallen seines Willens, 6 zum Lob seiner herrlichen Gnade, mit der er uns begnadet hat in dem Geliebten. 7 In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Sünden, nach dem Reichtum seiner Gnade, 8 die er uns reichlich hat widerfahren lassen in aller Weisheit und Klugheit. 9 Gott hat uns wissen lassen das Geheimnis seines Willens nach seinem Ratschluss, den er zuvor in Christus gefasst hatte, 10 um die Fülle der Zeiten heraufzuführen, auf dass alles zusammengefasst würde in Christus, was im Himmel und auf Erden ist, durch ihn. 11 In ihm sind wir auch zu Erben eingesetzt worden, die wir dazu vorherbestimmt sind nach dem Vorsatz dessen, der alles wirkt, nach dem Ratschluss seines Willens, 12 damit wir zum Lob seiner Herrlichkeit leben, die wir zuvor auf Christus gehofft haben.' (Epheser 1:3-12)

Gemäss Paulus sind Jesu Nachfolger gesegnet, erwählt, adoptiert, begnadet, erlöst, ihre Sünden sind vergeben, sie haben Gottes geheimen Willen erkannt und wurden zu Erben eingesetzt. Wieder hätten sich Christen in diesem Glauben bestärkt gewusst mit der Aussage: ‘Und ich werde bewirken, daß diejenigen, die dir folgen, den Ungläubigen bis zum Tag der Auferstehung überlegen sind. Dann (aber) werdet ihr (alle) zu mir zurückkehren. Und ich werde zwischen euch entscheiden über das, worüber ihr (im Erdenleben) uneins waret.


e) ‘'Wahrlich, Jesus ist vor Allah gleich Adam; Er erschuf ihn aus Erde, alsdann sprach Er zu ihm: ''Sei!'' und da war er.'’ (Rasoul): Wir haben bereits ausführlich gezeigt, dass dieser Vers als Beteuerung von Jesu Auferstehung und Beschreibung seines Zustands vor Gott als Erstgeborenen der zweiten Schöpfung verstanden werden kann. Die vielen Stellen im Evangelium, die Jesus mit Adam vergleichen, bezeugen dasselbe: so wie Adam der Stammvater des irdischen Menschen ist, so wurde Jesu durch die Auferstehung zum Stammvater der himmlischen Menschheit.


Wir schliessen also mit der Beobachtung, dass nichts darauf hindeutet, dass der Koran die im Evangelium berichtete Version der Abberufung von Jesus von dieser Erde – durch Tod am Kreuz, Auferstehung am dritten Tage von den Toten, und Erhöhung zu Gott – korrigiert. Vielmehr lässt sich jede Aussage in Al-i İmran 3:54-59 gut mit der von Christen geglaubten Version in Einklang bringen. Mehr noch, eine im Einklang mit dem Evangelium stehende Interpretation erklärt die ganze Passage auf natürlichere und logischere Weise, als wenn man sie zur Übereinstimmung mit der Substitutionstheorie umdeuten muss: (a) sie liefert eine Erklärung, weshalb Gottes Plan als List verstanden werden kann; (b) basiert nicht auf einer wenig überzeugenden Uminterpretation von ‘töten’ als ‘einschlafen’ und bewahrt dadurch den Koran vor der Kritik der Ungenauigkeit und Unverständlichkeit seiner Botschaft; (c) erklärt den Begriff ‘reinigen’ überzeugend – ‘von falschen Anschuldigungen reinigen’ – ohne auf das wenig motivierte ‘vor Ungläubigen bewahren’ zurückgreifen zu müssen; (d) offeriert eine stichhaltige Erklärung, weshalb Jesus Nachfolger denen, die nicht an Jesu Tod und Erhöhung glauben, bis zur Auferstehung überlegen sind; (e) gliedert den Vergleich zwischen Jesus und Adam auf natürliche Weise in den Kontext von Jesu Abberufung ein. Nichts deutet darauf hin, dass der Koran die Christen korrigierend zurechtweist, dass nicht Jesus, sondern ein Stellvertreter am Kreuz starb, aber Jesus lebendig bei Gott in Schutz genommen wurde. Eine solche Darstellung in die vorliegenden Verse hineinzulesen braucht mehr Einfallsreichtum als in Al-i Imran eine Bestätigung des Evangeliums vorauszusetzen. Auch auf Grund des Kontexts – siehe Muhammads Bitte an die anwesenden Christen: 'Bezeugt, daß wir (Allah) ergeben (muslim) sind!' – muss die Ansicht, dass der Koran in Al-i Imran 3:55 die Darstellung von Jesu Abberufung wie beschrieben im Evangelium ablehnt, als äusserst unwahrscheinlich abgelehnt werden.

Wir haben gezeigt, dass Al-i İmran 3:55 die Darstellung von Jesu Abberufung im Evanglium nicht ergänzt und nicht korrigiert, der Vers kann hingegen sehr gut als deren Bestätigung verstanden werden. Es bleibt zu untersuchen, ob auch die anderen Koranstellen zu Jesu Abberufung mit der Darstellung im Evangelium vertragbar sind. Aber es lässt sich sicher sagen, dass zumindest im direkten Kontakt mit Christen der Koran keine abweichende dritte Darstellung von Jesu Abberufung von der Erde verteidigt. Falls eine dritte Version trotzdem implizit in den Versen versteckt sein sollte, hätten die zuhörenden Christen sie beim besten Willen nicht verstehen können.

1 'The Qur’an’s assertion that the Jews did not crucify Jesus – wa mā ṣalabūhu – is obviously different from saying that Jesus was not crucified – wa mā ṣuliba. The first phrase is Qur’anic, the latter is found nowhere in the Book' (Todd Lawson, Crucifixion, s. 25).

2 '... the Qur’an repeatedly accuses “the Jews” of “unjustly killing their prophets.” One mention of this accusation comes in Q 4:155, where it begins the Qur’an’s rebuttal of the Talmudic counter-narrative that the Jews killed Jesus justly for being a heretic who led the people astray. In the Qur’anic perspective, Jesus’ killing was unjust because he was the Messiah. To dramatize this problem, the Qur’an gives “the Jews” this problematic line: “We have killed the Messiah, Jesus, son of Mary, the Messenger of God” (Q 4:157a). Of course, “the Jews” that the Qur’an is arguing with would not have used honorific language for Jesus, but the troubling sound of “We have killed the Messiah” gets the point across that killing Jesus is not something of which to boast.’ (Ian Mevorach, “Qur'an, Crucifixion, and Talmud: A New Reading of Q 4:157- 58” in Journal of Religion & Society 19 (2017): ss.1-21. Moss, Candida, s. 12).

‘مَكْر 3

Hile ile, kendisinin neyi kastettiğini bir başkasından saklamaktır. Bu da iki çeşittir: Biri mahmûd (övülmüş, güzel görülmüş) şeydir. Bu, bir güzelliği kastetmek için amacını saklamadır. Bu manada Allah buyurur ki: وَاللّهُ خَيْرُ الْمَاكِرِين Allah, hile yapanların en iyisidir (3/Âl-i İmrân 54)’ (Râgıb el-İsfehânî'nin el-Müfredât fî Garîbi'l Kur'ân eserinde; zum Eintrag ‘M-k-r - م ك ر)’ in https://www.kuranmeali.com/Aciklama.php?id=1382&islem=mufredat&kok=%D9%85%20%D9%83%20%D8%B1 (besucht: 29/12/2023)).

4 ‘to take counsel with others, take counsel together, to consult, deliberate’ (Thayer’s Greek Lexicon in https://biblehub.com/greek/4823.htm (besucht: 29/12/2023)).

5 ‘HELPS word studies’ erklärt den Begriff folgendermassen: “dólos – properly, bait; (figuratively) deceit (trickery) using bait to alure ("hook") people, especially those already festering in excessive, emotional pain (brought on by themselves).

… /dólos ("deceit motivated by guile") uses decoys to snare (deceive) people which implies treachery to exploit the naive (undiscerning) – baiting them through (with) their own greed.' (Eintrag 1388. Dolos in https://biblehub.com/greek/1388.htm (besucht: 29/12/2023)).

6 Die Worte חָפֵ֤ץ und וְחֵ֥פֶץ bedeuten eigentlich Freude, Entzücken, Vergnügen, Lust, können aber auch als Willen und positiver Plan verstanden werden.

7 «Ölüm ve uyku da تَوَفِّي [v-f-y] formuyla ifâde edilmiştir» (Râgıb el-İsfehânî'nin el-Müfredât fî Garîbi'l Kur'ân eserinde; 'V-f-y - و ف ي', https://www.kuranmeali.com/Aciklama.php?id=1606&islem=mufredat&kok=%D9%88%20%D9%81%20%D9%8A (besucht: 01/12/2023)).

8 Muteveffîke (Al-i İmran 3:55) geht auf den Stamm w-f-y zurück, der 66 Mal vorkommt im Koran. Von den 66 Vorkommnissen sind 25 in derselben Form wie die Verben in 3:55 und 5:117. In den meisten dieser Verse ist ohne Zweifel vom physischen Tod die Rede, in einem Fall handelt es sich gar um den Tod von Muhammed (Mümin 40:77). 'In verses 3:55 and 5:117, another word is used, which in other contexts is generally construed as physical death. This is a derivation of the root w-f-y. In the former verse, it appears as the active participle of the Vth form with the possessive second person pronominal suffix: mutawaffīka. In the latter, it appears as the second person perfect verb of the same form with the objective first person ligature: tawaffaytanī. In both cases, the originator of the action is God.' (Todd Lawson, Crucifixion, s. 41). 'Hani Allah şöyle demişti: Ey İsa, şüphesiz ki seni vefat ettireceğim, seni katıma yükselteceğim' (3/Âl-i İmrân 55). … İbn Abbâs şöyle der: Buradaki تَوَفِّي ölüm demektir. Çünkü Yüce Allah onu öldürmüş, sonra diriltmiştir.' (Râgıb el-İsfehânî'nin el-Müfredât fî Garîbi'l Kur'ân eserinde; 'V-f-y - و ف ي', https://www.kuranmeali.com/Aciklama.php?id=1606&islem=mufredat&kok=%D9%88%20%D9%81%20%D9%8A (besucht: 01/12/2023)).

9 Das Verb r-f-a‘ 'Hz. İsa’nın [bedenen] göğe yükseldiği anlamına gelebildiği gibi, şeref bakımından yükseldiği anlamına da gelebilir' (Râgıb el-İsfehânî'nin el-Müfredât fî Garîbi'l Kur'ân eserinde; 'R-f-a - ر ف ع'  in https://www.kuranmeali.com/Aciklama.php?id=570&islem=mufredat&kok=%D8%B1%20%D9%81%20%D8%B9 (besucht: 06/12/2023)).   Lawson erklaert: 'In the Qur’an, it appears twenty-two times as a verb and six times as a noun. The verbal uses are evenly divided into two general meaninggroups. The first carries the idea of raising as in the lifting of an object from a surface (12:100; 13:2; 88:18; 79:28; 2:63; 2:93; 4:154; 55:7; 49:2; 2. 127). The second means, or can mean, the exaltation of a thing or person in rank or value (2:253; 6:175; 43:32; 94:4; 7:176; 19:57; 19) ...4:157 … 4:158; 6:83; 12:76; 58:11; 35:10; 24:36). In addition, there are various noun forms that occur with a similar distribution of meaning (56:3; 3:55; 40:15; 52:5; 56:34; 80:14). It will be noticed among the verses in which r-f-‘ occurs, we find verse 3:55' (Todd Lawson, Crucifixion, pp.55f.).

10 'ὑψώσητε has the double reference of elevation on the cross and elevation to the Messianic throne' (Expositors Greek Testament zu Johannes 8:29, https://biblehub.com/commentaries/egt/john/8.htm (besucht: 01/12/2023).

11 Neben den Johannesstellen siehe auch Philipper 2:9.

12 Sayyid Qutb, Shade of the Quran zu Al-i İmran 3:55, s. 523.

13 'Der Gott unserer Vorfahren hat Jesus vom Tod auferweckt, ebenden, den ihr ans Kreuz gebracht und damit zu einem von Gott Verfluchten erklärt habt. Und er hat ihn als Bringer des Lebens und Retter der Menschen auf den Ehrenplatz an seiner rechten Seite erhoben. Damit gibt er dem Volk Israel die Gelegenheit umzukehren, damit ihm seine Schuld vergeben wird.’ (Gute Nachricht Bibel; Apostelgeschichte 5:30-31).

14 MUSTAFA SİNANOĞLU, "KÜFÜR", TDV İslâm Ansiklopedisi, https://islamansiklopedisi.org.tr/kufur (06.12.2023). 15 'تَبِعَهُ ve اِتَّبَعَهُ fiilleri bir kişinin izinde gitmek anlamını taşır. Bu, bazen bizzat bedenle izlemeyi bazen de onu örnek almayı (lider edinmeyi) ifâde eder' (Râgıb el-İsfehânî'nin el-Müfredât fî Garîbi'l Kur'ân eserinde; T-b-a - ت ب ع in https://www.kuranmeali.com/Aciklama.php?id=173&islem=mufredat&kok=%D8%AA%20%D8%A8%20%D8%B9 (besucht: 11/07/2024).

'عَهُ' ve اِتَّبَعَهُ' [T-b-a] 16 Râgıb el-İsfehânî'nin el-Müfredât fî Garîbi'l Kur'ân eserinde;F-v-k  in https://www.kuranmeali.com/Aciklama.php?id=1145&islem=mufredat&kok=%D9%81%20%D9%88%20%D9%82 (06/12/2023). Der Autor tendiert dazu Al-i İmran 3:55 als eine geistlich überirdische Überlegenheit zu verstehen. Sayyid Qutb hingegen betont sowohl die geistlich überirdische als auch eine weltliche Überlegenheit: 'These believers are indeed far superior to the unbelievers, according to God’s measure, and they will continue to be so until the Day of Judgement. Moreover, they prove their superiority in our practical life every time they confront the forces of un-faith with the true nature of faith and the reality of following God’s messengers' (Sayyid Qutb, Shadow of the Quran zu Al-i İmran 3:55, ss.523f.).

17Siehe Sayyid Qutb, Shade of the Quran zu Al-i İmran 3:55, ss. 81f.. Auch wenn er behauptet 'It is not difficult, on the other hand, to explain God’s statement that He has placed those who follow Jesus above the unbelievers' muss er dann doch vom Kontext abweichend – dort geht es um Jesu Tod und Erhöhung im Zusammenhang mit seiner Messianität – verallgemeinern: ,Those who follow Jesus are the ones who believe in God’s true religion, Islam, or surrender to God. Every Prophet is fully aware of the true nature of this religion. Every messenger preached the same religion and everyone who truly believes in the Divine faith believes in it. These believers are indeed far superior to the unbelievers, according to God’s measure, and they will continue to be so until the Day of Judgement. ... The Divine faith is one, preached by Jesus, son of Mary, as preached by every messenger sent before him and by the messenger sent after him. Those who follow Muhammad at the same time follow all the messengers sent by God, starting with Adam until the last messenger.' (Sayyid Qutb, Shade of the Quran, ss. 523f.).

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